Vorphase: Der Mediator bringt die Konfliktparteien an einen Tisch. Der Mediator erläutert im Gespräch mit den beteiligten Konfliktparteien (Medianten) das Mediationsverfahren. Dabei klärt er mit ihnen die Rahmenbedingungen ab. Die vereinbarten Rahmenbedingungen werden in einem Mediationsvertrag schriftlich festgehalten, der zwischen den Medianten und dem Mediator geschlossen wird.

Phase 1: Einleitung Mediationsgespräche finden in einer angenehmen, vertrauensfördernden Atmosphäre statt, in der eine gleichwertige Kommunikation möglich ist. Alle Beteiligten werden (noch einmal) darüber informiert, wie das Gespräch abläuft sowie an einige Grundregeln z.B.:

  • Vertraulichkeit
  • Respektvoller Umgang
  • Ausreden lassen, 
  • nicht beleidigend oder gar handgreiflich werden 
  • Interventionsrecht des Mediators

Die Beteiligten können weitere Regeln gemeinsam vereinbaren und äußern ihre Bereitschaft, sich auf die Regeln einzulassen. 

Phase 2: Themensammlung: Die Medianten sammeln und gewichten die Themen, die sie für eine Beilegung ihres Konflikts geklärt wissen wollen. Die Kontrahenten stellen hier ihre Sicht des Konflikts dar – ohne dass die Gegenpartei sie unterbricht. Der Mediator hört aktiv zu und stellt ggf. Verständnisfragen. Alle wichtigen Informationen werden gesammelt. Ziel dieser Phase: Alle Beteiligten haben sich gegenseitig zugehört, sie haben durch die Spiegelung die Sicht auf den Konflikt neu gehört und erste Motive sind sichtbar geworden. 

Phase 3: Konflikterhellung: Jede Partei erhält Gelegenheit, ihre Sicht der Dinge und ihre Bedürfnisse frei zu schildern. Jetzt werden die mit dem Konflikt verbundenen Gefühle ausgedrückt und mit Unterstützung des Mediators Wünsche und Interessen herausgearbeitet. Kernsätze zum Verständnis des Konflikts werden von der jeweiligen Gegenseite zusammengefasst – gespiegelt, damit Missverständnisse vermieden werden und von den Positionen im Konflikt der Weg zu den Wünschen und Bedarfen der Parteien gefunden wird. Ziel dieser Phase ist es vor allem, dass sich jede Partei ihrer eigenen Interessen bewusst wird und gleichzeitig auch die Interessen der anderen Partei kennen lernt.

Phase 4: Suche nach Lösungsoptionen. Auf der Basis der zuvor gesammelten Interessen werden gemeinsam kreative Ideen und Optionen zur möglichen Lösung entwickelt, damit den Medianten eine möglichst breite Palette von Lösungsideen zur Verfügung steht. Diese Lösungsideen dienen dann, um anschließend gemeinsam einen Lösungsweg zu finden. Für die Lösung tragen alle gemeinsam die Verantwortung. Mögliche Lösungen sollten wenige einfache Kriterien erfüllen, sie sollten 

  • konkret, eindeutig definiert, nachvollziehbar und messbar sein. 
  • Von allen Beteiligten getragen werden können und umsetzbar sein. 
  • Im Hinblick auf die Konfliktsituation durchführbar sein.

Phase 5: Abschlussvereinbarung und Umsetzung: Nach einer nochmaligen Überprüfung der gefundenen Lösungen werden diese abschließend vereinbart und in einer schriftlichen Abschlussvereinbarung von allen beteiligten Parteien verbindlich unterschrieben. Die Umsetzung wird geregelt, u.U. ein Folgegespräch vereinbart. Ziel dieser Phase: Nachhaltige und verlässliche Lösungen zu sichern. 

Umsetzungsphase: Im Anschluss an die Mediation wird überprüft, ob die Konfliktlösung tauglich war. Ggf. werden Korrekturen vorgenommen